Stärkung von Gesundheitssystemen
Jeden Tag sterben weltweit über 800 Frauen an den Komplikationen einer Schwangerschaft oder Geburt. 95% der Todesfälle unter Geburt und Schwangerschaft geschehen in einkommensschwächeren Ländern, insbesondere in Subsahara Afrika.
In Ländern mit einer hohen Müttersterblichkeit fehlt es an einer angebrachten Gesundheitsversorgung und Möglichkeiten der Familienplanung. Schwangere Frauen haben einen ungenügenden Zugang zu geburtshilflicher Begleitung und Notfallmedizin. Grundlegende Medikamente, wie beispielsweise Antibiotika, oder lebensrettende Eingriffe wie das manuelle Entfernen der Plazenta, Kaiserschnitte, usw. sind nicht verfügbar. Grundsätzlich wird von den drei Verzögerungen gesprochen, die sich auf verschiedenen Ebenen abspielen:
1. Verzögerung: Die Entscheidung, Hilfe aufzusuchen
In unseren Partnerländen gebären die meisten Frauen zuhause, im Kreis der Familie oder mit einer traditionellen Geburtshelferin. Um schwere gesundheitliche Komplikationen rechtzeitig zu erkennen und einzugreifen, ist jedoch ein grosses medizinisches Geschick und Wissen notwendig. Nicht fachlich ausgebildete Personen erkennen lebensgefährliche Situationen meist zu spät.
2. Verzögerung: Das Erreichen einer Gesundheitseinrichtung
In ländlichen Gebieten ist die nächste Gesundheitseinrichtung oft weit entfernt. Transportmöglichkeiten sind meist rar und teuer, die Strassenverhältnisse teilweise sehr schlecht. Viele gebärende Frauen erreichen das Krankenhaus erst nach einem stundenlangen Weg und erhalten nicht mehr rechtzeitig die Hilfe, die sie bräuchten.
3. Verzögerung: Die Gesundheitseinrichtung
Auch in den Gesundheitseinrichtungen selbst kann es zu Verzögerungen kommen, beispielsweise, weil das Krankenhaus oder der Gesundheitsposten überlastet ist. Oft hat das Gesundheitspersonal nicht die Möglichkeit, den gesundheitlichen Bedürfnissen von schwangeren Frauen gerecht zu werden, weil geeignete Ausrüstung, Material und Medikamente fehlen.
So engagiert sich Women's Hope für die Stärkung von Gesundheitssystemen
Wir setzen uns ein, dass Frauen unabhängig ihrer Situation und Herkunft die Chance auf eine sichere und kompetent medizinisch begleitete Geburt haben. Dazu gehört auch der Zugang zu prä- und postnataler Versorgung und Beratung, sowie würdige Bedingungen in den Gesundheitszentren.
Um dies zu ermöglichen, bilden wir Hebammen aus den jeweiligen Regionen aus, bauen funktionstüchtige Geburtskliniken und stellen sicher, dass bei einer akuten Notsituation operative Geburtshilfe möglich ist. Dabei arbeiten wir eng mit den Gemeinschaften zusammen, damit die Verbesserung der Müttergesundheit nachhaltig erreicht werden kann.
Motoambulanzen retten Leben
Wartehaus für Risikoschwangere: Einfaches Konzept, grosse Wirkung
Titelbild: Hebamme untersucht eine Patientin im Wartehaus des Attat Hospital; Foto: Hanspeter Baertschi
Bild im Artikel: Hebamme und Mutter nach der Geburt im St. Luke Catholic Hospital, College of Nursing and Midwifery; Foto: Hanspeter Baertschi
Wie wir arbeiten
Gemeinsam mit der Allianz "Gender Equality & Heath" und unseren lokalen Partnerorganisationen verfolgen wir einen vielfältigen Ansatz, um die Herausforderungen möglichst an den Wurzeln anzugehen.
Hebammen-Pate/in werden
Ermöglichen auch Sie die Ausbildung einer Hebamme!
Projektbeispiele von Women's Hope
Tschad: Gestärkte Mutter-Kind-Gesundheitsfürsorge durch Einbezug von Dorfgemeinschaften
In diesem Projekt entwickeln Gemeinschaften aus der Somali Region Initiativen zur Verbesserung der Mütter- und Kindergesundheit.
Äthiopien: Hebammenausbildung
Die Ausbildung von Hebammen in Äthiopien wirkt dem Hebammenmangel entgegen und bietet berufliche Perspektiven für junge Frauen.
Afghanistan: Zugang zu Geburtshilfe für Frauen in ländlichen Gebieten der Provinz Laghman
Frauen in abgelegenen Dörfern soll der Zugang zu professioneller Geburtshilfe in einer Gesundheitsinstitution ermöglicht werden. Die Qualität der Gesundheitszentren wird verbessert, indem die Mitarbeitenden weitergebildet werden und die Zentren kultursensitiv gemäss den Bedürfnissen der Frauen renoviert werden.