Eine Operation kann Frauen mit einer Fistel eine neue Chance auf ein würdevolles Leben geben. Für viele Frauen ist es trotz erfolgreicher Operation schwierig, wieder ins gesellschaftliche Leben zurück zu finden. Das gilt besonders für Frauen, die aufgrund ihrer Geburtsverletzung über mehrere Jahre hinweg marginalisiert, verstossen und in Armut gelebt haben. Im Desta Mender Rehabilitationszentrum werden Frauen nicht nur bei ihrer körperlichen Genesung unterstützt - durch Trainings und Berufsbildungskurse wird ihnen auch ermöglicht, in Zukunft würdevoll und finanziell selbsttragend zu leben.

Video: Ania Gruca

Unser Ziel

Frauen mit geburtstraumatischen Verletzungen sind gestärkt und können finanziell selbsttragend ihr Leben gestalten.

Darum geht es

Frauen, die von einer Geburtsfistel betroffen sind, leben oft am Rande der Gesellschaft. Eine Operation beendet ihr körperliches Leiden, doch viele Frauen, die unter einer Fistel litten, können nicht ohne weiteres in ihr "altes" Leben zurückkehren: Von Ehemännern und Familien verstossen und psychisch von der Geburtsverletzung gezeichnet, bleiben sie oft von existenzieller Armut betroffen.

Unser Projekt unterstützt die Wiedereingliederung von Fistel-Überlebenden in die Gesellschaft durch die Förderung ihrer körperlichen und psychischen Genesung und Autonomie.

Was wir tun

Das Projekt wirkt auf mehreren Ebenen, um Frauen zu ermächtigen und gleichzeitig einen Wandel in der Gesellschaft anzustossen. Deshalb:

ermöglichen wir ehemaligen Fistelpatientinnen an einem Berufsbildungsprogramm teilzunehmen, damit sie ein würdevolles und finanziell unabhängiges Leben aufbauen können

begleiten wir Frauen, die unter einer Fistel litten, bei ihrer physischen und psychischen Genesung

führen wir Gespräche mit Entscheidungsträger*innen und Familienangehörigen, um auf die Situation von Menschen mit besonderen Bedürfnissen aufmerksam zu machen und bessere Rahmenbedingungen für einkommensfördernde Aktivitäten zu schaffen

Was wir erreichen wollen

Im Desta Mender Rehabilitationszentrum finden die betroffenen Frauen wieder zu einem besseren Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein. Körperlich und psychisch gestärkt, erhalten sie die besten Voraussetzungen für ein neues, unabhängiges und selbstbestimmtes Leben.

Frauen, die eine Fistel überlebt haben, nehmen wieder aktiv am sozialen Leben teil, sowohl Zuhause wie auch in ihrer Gemeinschaft und der Gesellschaft.

Das Umfeld dieser Frauen bezieht sie aktiv ein und ist ihnen gegenüber offen eingestellt.

Die Frauen werden befähigt, ein würdevolles und finanziell unabhängiges Leben zu führen.

Frau beim Tee im Rehabilitationszentrum Desta Mender

In Desta Mender können die Frauen aus verschiedenen Berufsbildungs-Programmen auswählen, beispielsweise Töpfern oder dem Anbau von Gemüse. Ziel ist, dass die Frauen nach den Trainings befähigt sind, ein eigenes Business aufzubauen. Foto: Hamlin Fistula Ethiopia


Nachhaltigkeit

Frauen, die eine Fistel überlebt haben und im Desta Mender Rehabilitationszentrum eine Ausbildung absolvieren, haben grundlegende Kenntnisse, ein eigenes Business aufzubauen und langfristig finanziell unabhängig leben zu können. Mit ihren neuen Diensten, beispielsweise der Hühneraufzucht oder der Lebensmittelverarbeitung, bringen sie benötigte Dienstleistungen und Produkte in ihre Gemeinschaften. Ihr Wissen können sie innerhalb der Familie oder der Gemeinschaft weitergeben. Bei der Reintegration in die Dorfgemeinschaften werden die Fistelüberlebenden von Projektmitarbeitenden begleitet und unterstützt. Die Mitarbeitenden besuchen die Frauen in ihren Dörfern und führen dort Sensibilisierungsarbeit durch. Ausserdem erhalten die Frauen Mobiltelefone, um sich nach der Rückkehr bei Bedarf weiterhin Unterstützung vom Zentrum einzuholen.

Ihre Spende macht es möglich, dass wir schnell und unkompliziert Unterstützung leisten können! Herzlichen Dank.










Titelbild: Barikti Tolda Adhano, Töpferlehrerin in Desta Mender mit einer Patientin; Foto: Ania Gruca

Überblick:


Land:           
Äthiopien  
Zeitraum:          
1.10.2020 - 31.01.2025
Lokale Partner:  
Hamlin Fistula Ethiopia
Zielgruppen:
Mädchen und Frauen mit Geburtsverletzungen, Familienangehörige, Schlüsselpersonen in den Gemeinschaften und lokale Autoritäten.
Begünstige Fistelbetroffene:
Ca. 300 Frauen

Projektort: Weregenu, Äthiopien

Lokaler Partner


Hamlin Fistula Ethiopia wurde 1974 von Dr. Catherine Hamlin gegründet mit dem Ziel, Geburtsfisteln aus der Welt zu schaffen.

Logo Partnerorganisation Hamlin Fistula

Programmverantwortliche

Muriel Weyermann

Muriel Weyermann
+41 (0)31 991 55 56

Programmmitarbeiter

Maxence Couche-Franquet

Maxence Couche-Franquet
+41 (0)31 991 55 56

3 Fakten zu Geburtsfisteln

1) Weltweit leiden etwa 500'000 Frauen an einer Geburtsfistel.
2) Etwa 50% der Betroffenen sind Teenager.
3) Eine Fisteloperation hat eine Erfolgsrate von 80-90%.

Belaynesh's Geschichte

Patientin im Rehabilitationszentrum Desta Mender

Belaynesh Dawi ist eine von sieben dauerhaften Patientinnen im Rehabilitationszentrum Desta Mender. Ihre lange Genesungsgeschichte zeigt, wieso es einen holistischen Ansatz braucht, um Frauen, die eine Fistel überlebt haben, langfristige Perspektiven geben zu können.

Operations-Pate/ Patin werden

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Heilung von Fisteln, Äthiopien