Fatima - eine Fistelpatientin aus dem Tschad

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Ein fleissiges Mädchen
Bereits mit 14 Jahren wurde Fatima verheiratet. Ihre Eltern waren sehr arm und konnten es sich nicht länger leisten, das Mädchen weiterhin zur Schule zu schicken. Ohnehin hat sie so oft gefehlt, dass sie nur langsam vorwärts kam. Von Klein auf hat Fatima ihrer Mutter im Haushalt geholfen, hat Wasser geholt und die Hühner gefüttert. Diese Erfahrungen wurden von den zukünftigen Schwiegereltern sehr geschätzt.

Eine willkommene Arbeitskraft...
Die Gäste haben das Hochzeitsfest sehr genossen, aber Fatima war sehr traurig, weil sie ihre Familie und das Dorf, in dem sie so viele Freundinnen hatte, verlassen musste. Am neuen Wohnort änderte sich der Alltag des Mädchens schlagartig. Sie durfte nicht mehr zur Schule, wurde wie eine Hausangestellte behandelt und hatte kaum Kontakt mit Gleichaltrigen. Es dauerte nicht lange, dann war sie schwanger. Auch in dieser Situation konnte sie auf keine Hilfe zählen und wusste, dass sie während der Geburt keine fachliche Betreuung erhalten würde. Sie hoffte einfach, dass trotzdem alles gut gehen würde...

...wird zur Bürde
Doch durch die schwere Arbeit als Kind, die knappe Ernährung und das junge Alter war der Körper des Mädchens auf die Geburt nicht vorbereitet. Nach vier Tagen Wehen war Fatima völlig erschöpft. Das Kind war bereits gestorben. Es hatte so lange auf die gleiche Stelle gedrückt, dass sich eine Geburtsfistel entwickelte. Als sie wieder zu Kräften kam, realisierte Fatima, dass diese Wunde nicht von selber heilen würde. Sie schämte sich für die permanente Inkontinenz. Der ständige Geruch führte dazu, dass Fatima in der Gesellschaft nicht mehr erwünscht war. Kurz darauf hat ihr Mann sie verlassen, um in Libyen Geld zu verdienen. Seither hat er sich nie mehr gemeldet.

Ein neues Leben beginnt
Voller Scham kehrte Fatima zu ihrer Mutter und den Geschwistern zurück. Der Vater war inzwischen in die 170km entfernte Stadt Adré im Osten des Tschads gezogen. Per Zufall hat er dort von einem Regionalspital erfahren, das Fisteloperationen durchführt. Bei seinem nächsten Besuch im Dorf nahm er seine inzwischen 16jährige Tochter mit nach Adré. Dort konnte Fatima tatsächlich geheilt werden. Heute lebt sie wieder in ihrem Heimatdorf und hat ihre Lebensfreude zurückgewonnen.

Unser Engagement zur HEILUNG VON FISTELN:
Projekt im Tschad: Behandlung von Geburtsfisteln

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