Der Gewalt schutzlos ausgeliefert
Minara, Bangladesch
Als Kind sah die Zukunft für Minara vielversprechend aus, obwohl sie in einem armen Dorf in der Provinz Parbatipur im Norden von Bangladesch aufwuchs. Sie war eine hübsche und fleissige Schülerin und brachte gute Schulnoten nach Hause.
Ein abruptes Ende der Kindheit
Doch aus Armut entschlossen sich die Eltern, ihre Tochter zu verheiraten. Sie hofften so für ihren Lebensunterhalt zu sorgen. Zwar war Minara nicht einverstanden, doch das 14jährige Mädchen konnte seine wohlmeinenden Eltern nicht umstimmen. Auch die Nachbarn mischten sich nicht ein, schliesslich ist die Tradition der Mädchenheirat weit verbreitet. Minara zog nach der Hochzeit in das Haus ihrer Schwiegereltern, denn ihr 19-jähriger Ehemann war arbeitslos und hätte sie nicht versorgen können. Bereits nach sechs Monaten wurde sie schwanger, doch die Familie nahm kaum Rücksicht darauf. So wurde sie mehrmals während der Schwangerschaft krank und konnte sich kaum erholen. Die Geburt zu Hause verlief glücklicherweise ohne Komplikationen. Die junge Mutter blieb aber kränklich, war unterernährt und abgemagert.
Gewalt und ihre Folgen
Langsam wuchs die Abneigung des Ehemanns ihr gegenüber. Er fing an, Minara zu beschimpfen und schlug sie manchmal ins Gesicht. Eines Tages nahm er in seiner Wut einen Schuh zur Hand, in dessen Sohle ein Nagel steckte. Er schlug zu und traf damit Minaras linkes Auge. Die Nachbarn griffen ein und brachten das blutende Mädchen in ein Spital. Doch es war zu spät, sie erblindete auf ihrem linken Auge. Nach diesem Ereignis brachte Minaras Vater seine Tochter und ihren kleinen Sohn zu sich nach Hause und ging gerichtlich gegen den Schwiegersohn vor. Dieser wollte Minara zurück, doch sie weigerte sich. Der junge Mann heiratete bald darauf erneut. Doch für Minara hat sich durch die Misshandlung und die schwerwiegenden Folgen alles verändert. Ihre Eltern bereuen heute, dass sie sie so früh verheiratet und ihre Kindheit damit so abrupt beendet haben. Sie sagen, dass die Verheiratung von Kindern ein gesellschaftlicher Fluch sei.
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